Liebe Golden City-Fans,

die Golden City Hafenbar ist Geschichte!

Zehn Jahre voller unglaublicher Projekte, Aktionen, Lieder, gemeinsamer Arbeit und ungefähr 500 Veranstaltungen mit Hafengeschichte, Musik, Theater, Stadtdialog und viele andere Erlebnisse liegen hinter uns.

Wir haben die Mitwirkenden der temporären Hafenbar Ende des Sommers 2022 gebeten, noch einmal zu erzählen, was für sie das Golden City ist und war. In dieser Doku schauen sie zurück auf die Shows, die Highlights, die Arbeit, die Gemeinschaft in zehn Jahren Hafenbar und berichten sehr berührend davon, was das Golden City ihnen bedeutet hat.

Die sehr liebevollen Aussagen der Mitwirkenden sind mit kleinen Ausschnitten aus den Shows der letzten 10 Jahre unterlegt.

Hier seht Ihr “Die Golden City-Doku” (19 min):

Das Golden City war nicht nur eine Hafenbar, in der mit Puscheln, Schnaps und Schlagern der Zeiten gedacht wurde, als der Hafen voller Schiffe und die Taschen der Seeleute voller Geld waren. Es war auch ein Ort für mal schräge, mal abgefahrene Kultur, mit der sich ein wechselndes Team von Künstler*innen rund um die Figuren Ramona Ariola & Ramon Locker (Frauke Wilhelm und Nomena Struß) in ganz besonderer Weise auf die Stadt Bremen bezogen haben, sei es bei den “Sehnsuchtsliedern von der Gegenküste” mit Geflüchteten, beim Austausch mit einer griechischen Hafenbar bei “Mystirio Kanali”, bei den abstrusen Theaterstücken mit der Golden City Gang (z.B. “Golden City goes Katar” 2015), bei der “Golden City-Zukunftskommission 2035” Im Lankenauer Höft oder beim Frauen-Musiktheaterstück “AllEyesOnUs” 2022.

Ob am Europahafen (2013-17), im Lankenauer Höft (2018-19) und auf Kellogg´s (2021-22) - die Hafenbar war auch ein Ort für viele, viele Konzerte von Lokalhelden und Geheimtipps von außerhalb. Und ein Ort für gemeinsames Singen bei der Golden City-Lokalrunde, in der Wirtin Ramona Ariola ihrem Koberer und Meisterschüler Ramon Locker in über 65 Ausgaben das Blockflötenspiel und dem Publikum das Singen und Schmachten von Schlagern, Chansons, und Popmusik zwischen Hildegard Knef und Rammstein, ABBA und Herbert Grönemeyer, Udo Jürgens und Rio Reiser beigebracht hat.

Jetzt sind die Pendeltüren des Golden City geschlossen, alle gehen neue, eigene Wege.

Und bei aller Liebe und wunderschöner Erinnerung scheint in der “Golden City-Doku” auch durch, warum es jetzt keine weitere Golden City-Saison gibt und wir das ganze Projekt beenden:
Wir konnten mit all unserem Engagement nicht mehr covern, dass wir nach 10 erfolgreichen Jahren in Bremen immer noch keinerlei Grundfinanzierung durch die Stadt erhalten.
Wir haben versucht, uns über Bundes-Projektförderungen zu stabilisieren (in 2022 hatten wir vier Neustart-Kultur-Förderungen!).
Doch wenn die Basis nicht da ist, verschleisst auch über diese Förderungen das Team, da der Aufwand der Bearbeitung der Anträge natürlich niemals in den Kosten- und Finanzierungsplänen eingepreist ist und sein kann.

Der Abschied in den letzten zwei Wochen der Saison 2022 war wundervoll. Volles Haus, Bestes Wetter, Theater, Musik, gemeinsames Singen und Party. Wir haben gefeiert und heimlich auch etwas geweint.