STAHLSCHNITT SCHWEISSER STAPELLAUF – GESCHICHTE(N) VON DER ARBEIT AUF DER AG WESER
Frauke Wilhelms Buch über die Arbeit auf der AG WESER
Die Golden City UG betätigt sich erstmals als Verlag und präsentiert auf 224 Seiten Geschichte(n) von Zeitzeug/*innen über die Arbeit auf ihrer “Use Akschen”, dazu einen Überblick über die 140-jährigen Geschichte der legendären Gröpelinger Werft, das Ganze mit einem großen Fundus von professionellen und privaten Bildern illustriert.
Frauke Wilhelm
STAHLSCHNITT SCHWEISSER STAPELLAUF
GESCHICHTE(N) VON DER ARBEIT AUF DER AG WESER
Verlag Golden City UG 2021 // 224 Seiten // 29,90 Euro // ISBN 978-3-00-070637-0
“ATMOSPHÄRISCH UND FARBIG GESCHILDERTE SCHIFFBAU- UND ARBEITERGESCHICHTE AUS DEN 50ER BIS 80ER JAHREN IM TYPISCHEN GRÖPELINGER SLANG, EINGEORDNET IN DEN HISTORISCHEN ABRISS VON 140 JAHREN WERFT.”
Die AG WESER ist auch fast vier Jahrzehnte nach ihrem Niedergang ein bewegender Teil der Bremer Identität. Die in diesem Buch zu Wort kommenden Zeitzeugen haben eine geradezu mythische Erfolgsgeschichte mit unerklärlichem Ende erlebt: Nach der Zerstörung des Krieges und der Armut der Nachkriegszeit geht es vom ersten Schiffsneubau an fast nur bergauf. Erst arbeitet man noch mit Sonntagsschuhen auf der Werft. Die Arbeit ist hart und gefährlich, doch es bilden sich bereits der „stramme Betriebsrat” und der „stramme Vertrauensleutekörper”, die im Laufe der nächsten 20 Jahre dafür sorgen werden, dass die Arbeiter ihr Stück vom Kuchen abbekommen. Arbeitsstunden werden begrenzt, Löhne und Urlaubstage erhöht, bis schließlich die Arbeitervertretung mit am Tisch des Aufsichtsrates sitzt.
Die Schiffe werden immer größer, die Werft investiert in immer neue Fertigungsmethoden und wandelt sich zu einer der modernsten in Europa. Eine „Olympiamannschaft” von Spezialisten arbeitet schließlich gemeinsam in den verschiedenen Gewerken an der Produktion der größten Schiffe der Welt.
Niemand kann ahnen, dass die AG WESER am Anfang eines weltweiten Strukturwandels steht, der nicht nur das Ende der Werften und des stadtbremischen Hafenumschlages mit sich bringen, sondern einen gesellschaftlichen Umbruch in Gang setzen wird, der bis heute nachwirkt.